„In Klausur mit Erhard Rex“ war im Vorfeld die Einladung zu dieser Oldtimerfahrt untertituliert. Erhard ist bestens dafür bekannt, leicht zu fahrende und kurzweilige Touren in unsere nahe Umgebung in Südostniedersachsen mit interessanten Inhalten zu gestalten und zu organisieren.
Zu eben einer solchen Tour trafen sich am 17. August 2025 in Hornburg 35 Oldtimer-Enthusiasten mit ihren 17 Fahrzeugen. Nach einem Warm up bei Kaffee und Keksen begrüßte Erhard mit einer kurzgehalten Fahrteinweisung alle Anwesenden.
Pünktlich um 10 Uhr setzte sich der Oldtimer-Konvoi in Bewegung und fuhr über kleine Landstraßen ostwärts. Dankenswerterweise für die Cabrio-Fahrenden ließ der wieder einsetzende Nieselregen nach kurzer Zeit nach, der die Hinfahrt für viele »Offenfahrer« bereits leicht unangenehm gestaltet hatte. Kann denn dieses Jahr nicht einmal eine Oldtimerfahrt bei schönem, grandiosem und tagelang beständigem oldtimertauglichem Sommerwetter beginnen?
Nach nicht allzu langer Fahrzeit erreichten wir mit der Klosteranlage Huysburg unser erstes Etappenziel, wo wir pünktlich um 11 Uhr bereits zu einer Führung verabredet waren.
Vor der Haupttür der Klosterkirche empfing uns Bernhard, einer von 9 dort in der Klosteranlage noch aktiven Benediktiner-Mönchen und geleitete uns ins Haupthaus, wo er für uns mit einem sehr ausführlich gehaltenen Vortrag über die Entstehungsgeschichte sowie die unterschiedlichen Ausbauabschnitte einen guten Überblick über diese Klosteranlage sowie das Leben und Wirken der Mönche geben konnte.
Nach Besichtigung des in den Gemäuern liegenden Kreuzganges erläuterte uns Bernhard die prachtvolle Ausstattung der reichlich geschmückten Klosterkirche. Den Schluß dieser guten Führung bildete der Besuch der Versammlungshalle, einem am Besten in Deutschland erhaltenen antiken Raum, der als romanisches Kreuzgewölbe ausgeführt wurde.
Danach konnten wir im Klostercafé einen kleinen Imbiss zu uns nehmen. Neben Bockwürsten, verschiedenen Kuchen und Torten gab es auch eine für die Region typische
Soljanka (eine der besten Suppen dieser Art, die der Autor bereits essen durfte). Erhard nutzte auch die Zeit, seine zur Wendezeit persönlich und beruflich gemachten Erfahrungen mit ehemaligen DDR-Staatsanwälten vorzutragen. Ehe wir wieder zurück zum Parkplatz gingen, stellten wir uns für unser obligatorisches Gruppenfoto auf.
Gegen 14:30 Uhr verließen wir diesen wundervollen sowie geschichtlich und architektonisch interessanten Ort.
Keine fünfzehn Fahrminuten später erreichten wir Schlanstedt, das wir auf kleinsten Straßen bis zur am Ortsrand liegenden Burg durchfuhren.
Erhard erzählte uns kurz das Wichtigste über diese bereits im Mittelalter urkundlich erwähnte Wehr- und Burganlage und wie sie nach stetigem Verfall in den letzten zwanzig Jahren durch viel Engagement wieder saniert werden konnte.
Über eine landschaftlich sehr schöne Nebenstrecke fuhren wir nun noch weiter zum Heeseberg-Museum in Watenstedt bei Gevensleben, wo wir bereits von Martin Meier, einem der Vorstände des Museumsvereins sowie weiteren ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen erwartet wurden.
Das Heeseberg-Museum bewahrt Schätze der zeitlich nahen Vergangenheit in einem alten und für die Region typischen Vierseiten-Bauernhof.
Während im alten Wohnhaus unterschiedliche thematische Ausstellungen zu bspw. archäologischen Ausgrabungen oder Fundstücken und Gräber aus der Region sowie Gegenstände des Lebens sowie Bekleidungsstile präsentiert werden, wurden in den ehemaligen Funktionsräumen oder Stallungen viele präsentable Objekte zu den Themen Landwirtschaft, Backen, Waschen, Holzbearbeitung sowie Schmieden und auch sogar die nahezu vollständige Ausstattung eines kleinen alten Lebensmittelladens (»Tante-Emma-Laden») aus dem Dorf Watenstedt für die Nachwelt gesichert.
Genügend Zeit für Gespräche bot die von Mitwirkenden des Vereins für uns aufgebaute Kaffeetafel. Bei von uns mitgebrachten Keksen und vom Verein gegen eine Spende zur Verfügung gestelltem Kaffee ließen wir die Tour hier ausklingen.
Fazit: Wieder einmal – wie schon so häufig – ist es Erhard vortrefflich gelungen, uns auf eine kleine Reise in unsere nahe Umgebung mitzunehmen, bei der wir viel Neues erfahren durften.
Besten Dank an dieser Stelle an Erhard für die Ausarbeitung und Organisation dieser schönen Oldtimerfahrt und seinen Beitrag zu der Vielfalt unserer diesjährigen Jubiläumsfahrten. Ebenfalls geht unser großer Dank an den Benedektinermönch Bernhard vom Kloster Huysburg für die sehr informative Führung durch die Klosteranlage sowie den Helfern und Helferinnen des Vereins des Heeseberg-Museums für die liebevolle und umfassende Betreuung vor Ort.
+++ 19. August 2025 +++ Wolfgang Hesse +++
Fotos © Wolfgang Hesse (40), Eckhard Häring (1)
Download Roadbook © Erhard Rex
Legende: … öffnet im separaten Menüfenster weiterführende Informationen,
… Dokument herunterladen