17. September 2023, Westfalenplatz in Braunschweig-Querum.
Ab 8:30 Uhr trafen nach und nach die Teilnehmenden am auserkorenen und bereits durch vorherige andere Ausfahrten bewährten Startpunkt der Herbstausfahrt ein, wo sie von den Organisatoren und Tourleitern Wolfgang Hesse, Norbert Jacquemar und Eberhard Kunze zugleich mit der Ausgabe der Streckeninfomationen begrüßt wurden. Obwohl es wegen aktueller Erkrankung noch einige sehr kurzfristige Absagen gegeben hatte, formierten sich 17 Oldtimerfahrzeuge mit insgesamt 32 Teilnehmenden bei der Startaufstellung und rollten dann nahezu pünktlich gegen 9:15 Uhr vom Platz herunter.
Über Wenden und Thune verließen wir in nördlicher Richtung den Braunschweiger Raum und bewegten uns über Eickhorst, Rethen und Adenbüttel zum ersten Etappenhalt nach bißchen mehr als einer halben Stunde Fahrzeit und 25 Kilometern Fahrstrecke beim Museum für Kinematographie in Vollbüttel.
Dort wurden wir bereits von Herrn Peter Schade-Didschies erwartet, der uns als 1. Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Museums, als sachkundiger Führer durch die wirklich sehenswerte und nach verschiedenen Themengebieten gegliederte Ausstellung begleitete.
So sahen wir zunächst viele kleine und große Filmkameras für die unterschiedlich großen Kinofilmformate. Sehr eindrücklich war die Präsentation der großen und einzigartig alten Filmprojektoren, wobei uns sicherlich die Präsentation der aufwendigen Einfädelung der Filmstreifen in einen Projektor imponierte. Durch akustische Vorführung konnten wir die unterschiedliche Wirkung von Tonspuren und -techniken erleben. Faszinierend war auch die Präsentation und eigene Inschaunahme der im Projektor befindlichen Hochleistungs-Lichtquellen. Am Beispiel eines von ihm selbstgedrehten und alten Kino-/Dokumentationsfilms wurde uns in einem anderen Raum am Schneidetisch das präzise Abpassen von Bild- und Tonspur exemplarisch aufgezeigt.
Der Vereinskollege Wolfgang Graewert schloß daran an, wie dann in späteren Jahren immer mehr die elektrische/elektronische Bildaufnahmetechnik mit den unterschiedlichen Gerätschaften und auch Übertragungsmethoden die Welt der Kinematographie veränderte, obwohl auch diese Technikkomponenten damals noch sehr große Volumina, Verkabelungen und sonstige technische Finessen benötigten.
Den Abschluss bildete eine Vorführung eines älteren Kurzfilms, den wir bequem sitzend im alten Kinosesselmobiliar uns anschauen konnten. Fehlte nur noch eine Pause mit der früher üblichen Eisverkäuferin. Wolfgang Graewert veranschaulichte uns mit einer Live-Demonstration, wie hochgefährlich die damaligen Filmmaterialien noch waren, da sie sich sehr leicht entzünden lassen konnten.
Alle Teilnehmenden waren über den gut einstündigen Besuch dieses einzigartigen und in unserer Umgebung nicht so bekannten kleinen, aber sehr gut bestückten, Museums sehr erfreut. Hier tat sich ein wirklich schönes, interessantes und sehenswürdiges Kleinod auf.
Um 11 Uhr ging es dann wieder zurück auf die geplante Strecke. Über Müden an der Aller fuhren wir auf kleinen Straße abseits der Hauptverkehrsrouten vorbei am Schloß Eldingen durch Blickwedel und Sprakensehl hinter Masel und Bottendorf zu einem kurzen Stopp auf einen Parkplatz, von dem aus wir uns die dortige noch wunderschöne Heidelandschaft ansehen konnten.
Nach weiterer kurzer Fahrt parkten wir gegen 13 Uhr nach nunmehr fast hundert Streckenkilometern unsere Fahrzeuge vor dem Heide-Café Bartels. In dem schönen Lokal mit großzügig und nett angelegter Gartenlandschaft erfreuten wir uns an dem von uns individuell vorbestellten und schmackhaften Mittagessen.
Da sich nach erneutem morgendlichen Aufruf nach bereits vorheriger Anfrage in unserer WhatsApp-Gruppe keine/r der Teilnehmenden für die Durchführung der Organisation der nächsten Grand Tour gemeldet hatte, informierten Eberhard, Norbert und Wolfgang über ihre Absichten und ihr Angebot der Planung einer Sommerausfahrt 2024 mit dem Ziel Friesland in nächster Zeit angehen zu wollen. Claudia Hiller-Holinka bot den drei Organisatoren spontan ihre Bereitschaft zur Unterstützung bei der Ausarbeitung dieser Tour an. Zum Abschluss des dortigen Aufenthaltes gegen 14:30 Uhr fanden wir uns dann noch im Eingangsbereich des Lokals zum obligatorischen Gruppenbild ein.
Über jetzt noch mehr ländliche Nebenstrecken und durch sehr kleine Dörfer oder Ortsflecken durchkreuzten wir nun in südlicher Richtung über Erlensen, Hagen, Knesebeck und Schönewörde die Heide- und Moorlandschaften und erreichten dann nach entspannter Fahrt gegen 15:30 Uhr in Wahrenholz die Wassermühle.
Da die Räumlichkeiten bei der Besichtigung der Wassermühle für unsere Gruppengröße zu beengt waren, bat uns der 1. Vorsitzende des Mühlenvereins Wahrenholz, Herr Wilhelm Warneboldt, um die hälftige Aufteilung der Gruppe. Ein Hälfte unserer Teilnehmenden genoss dann erstmal die im inhäusigen Mühlencafé von Vereinsmitgliedern auf jeweilige Vorbestellung bereit gestellte Kuchen- und Kaffeetafel, während die andere Hälfte der Gruppe der Führung durch das mehrstöckige alte Mühlengebäude folgte.
Sehr anschaulich wurde uns das Funktionsprinzip und die örtliche sowie technische Beschaffenheit der noch für Schauzwecke funktionstüchtigen Kornmühle und deren teilweise sehr alten Maschinen und Produktionsanlagen demonstriert. So konnten wir nicht nur imposante Zahnradkonstruktionen für die zweckgerechte Übersetzung der vom Wasserrad erzeugten Drehkraft sondern auch noch einen funktionierenden Lastenaufzug sowie den immer noch leichtgängig sich drehenden Mahlstein neben alten Walzenstühlen auch aus braunschweigischen Tradtionsunternehmen wie bspw. MIAG (Mühlen- und Industrieanlagen Aktiengesellschaft) bestaunen.
Nach etwas mehr als einem einstündigen Aufenthalt fuhren wir dann an diesem vom Wetter her äußerst schönem Herbsttag noch gut eine Stunde zum nördlich von Braunschweig in der Nähe des Mittellandkanals in malerischer Landschaft gelegenen Gut Martinsbüttel. Auf einer schön in der letzten wärmenden Abendsonne gelegenen sattgrünen Wiese unter alten großen Bäumen hatte Norberts Tochter mit ihren Kindern bereits für uns einen kleinen Getränkestand aufgebaut. Bei einem Glas Prosecco oder Fruchtsaft ließen wir dann nach einer kleinen Ansprache von Wolfgang zum großartigen Verlauf dieses reichlich mit einigen guten Veranstaltungen durchgeführten Oldtimerjahres und einem kurzen Gedenken an unsere leider auch in dieser Saison verstorbenen Oldtimerfreunde die Herbstausfahrt schön und zufrieden ausklingen.
+++ 19. Oktober 2023 +++ Wolfgang Hesse +++
Text © Wolfgang Hesse
Bilder © Wolfgang Hesse (39), Manfred Hufenbeck (13), Norbert Jacquemar (2), Reinhard Voß (7)
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