.. so kann man äußerst treffend den Bericht über die Herbstausfahrt 2012 titulieren. Perfekt zum Wechsel der Jahreszeiten hatten Helga und Eberhard zur Teilnahme der traditionellen Ausfahrt zum alsbald wetterlich nahenden Schluß der Oldtimersaison gerufen. Und Viele hatten sich pünktlich um 9 Uhr am 22. September 2012 im „Sternhaus” im Norden von Wolfenbüttel eingefunden. Und was besonders freut, neben den altbekannten Freunden und Bekannten reihten sich auch einige neue Gesichter in die Schar der Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein. „Herzlich Willkommen!” den Neuen! Wir freuen uns, wenn euch diese Tour gefallen hat und ihr euch in unserem Kreis wohl gefühlt habt.
Das Wetter nahm den Herbstanfang wirklich ernst. Fröstelnde 10 °C, grauer Himmel, ein paar Regentropfen und auf freien Kuppen doch recht mächtiger und frischer Wind ließen für den Tag nichts besonders Gutes erwarten. Fein, dass es zur Begrüßung am Treffpunkt Kuchen und Tee und Kaffee gab und dass für die Augen und das Gemüt der schon lodernde Kamin in der Halle des Sternhauses die Psyche milde stimmte. Eberhard ließ der Gruppe genügend Zeit, erstmal die letzten Neuigkeiten und den wichtigsten Tratsch auszutauschen, ehe er zur Fahrtbesprechung und zum Aufbruch Alle zusammen rief.
Die erste Etappe führte uns zunächst ostwärts durch bekannte Gefilde Richtung Elm und Schöppenstedt, in dessen Nähe wir dann Richtung Süden einlenkten.
Nach Remlingen, Barnstorf, Jerxheim und Dedeleben kam dann kurz vor Röderhof die „Jagdhütte” in Sicht, wo die erste Rast (und von Vielen sehnsüchtig erwartete Pinkelpause) bei weiteren Kaffees und deftigen leckeren Mettbrötchen für eine Dreiviertelstunde eingenommen wurde. Mittlerweilen hatte sich die Sonne auch schon mehr heraus gewagt. Wir nahmen weiter Kurs gen Süden, wo sich der Harz gegen den Horizont sehr schön und klar abzeichnete. Rein ins Huy-Tal und durch Heudeber, Reddeber und Heimburg und ohne das Kloster Michaelstein zu besichtigen nach Blankenburg.
Von hier aus schlängelten wir uns über Thale und Stecklenburg weiter, ließen einen schön unter Dampf stehenden Zug der Harzer Schmalspurbahn passieren und fuhren dann gemächlich die schmale Straße durch das sich lieblich präsentierende Selketal vorbei an kleinsten Siedlungen wie 1. Hammer, 2. bis 4. Hammer (ursprünglich Friedrichhammer, benannt nach Friedrich von Anhalt-Harzgerode, der ab 1646 dort in der Region eine Eisenhütte begründete) bis nach Mägdesprung zur „Selkemühle”. Dort wurden wir bereits zur ausgiebigen Mittagspause mit reichlichem Essen erwartet.
90 Minuten sollten uns genügen, denn die Zeit war bereits schon gut voran geschritten und wir hatten ja noch ein gutes Stück Weg vor uns. Wieder zurück durch die schmale Passage im Selketal.
Bei herrlich herbstlichem Sonnenlicht- und Schattenspiel kurvten wir dann abschnittsweise über Alexisbad, Silberhütte, Straßberg Richtung Quedlinburg, um in Treseburg in das schöne Bodetal einzubiegen. Klar, dass es dann natürlich auch zur Rappbodetalsperre gehen mußte. Und weiter klar, dass es nach Fahrt über die Sperrmauer durch den sogleich anschließenden Tunnel gehen mußte. Auszug aus dem Roadbook: „'Runterschalten, Gas, lasst es krachen!!” Na klar, diesen Genuss nahm Jeder gerne mit. Auch wenn sofort nach dem Tunnel die Bremsen glühen mussten, da dort auf dem bei Bikern auch sehr beliebten Parkplatz die letzte Rast im Harz vorgesehen war.
Über Rübeland und das mittlerweilen prächtig restaurierte Wernigerode, Ilsen- und Stapelburg sowie durch Vienenburg und vorbei am Kloster Wöltingerode ging es dann noch abschließend zum wahrlich liebevoll und aufwändig restaurierten Hof der Familie Bremer, bei der wir wiederum unsere Fahrzeuge in diesem schönen Ambiente aufreihen konnten und Alle zusammen den Abschlußsekt geniessen konnten, der von Julia und Max (?) Voss, den netten Kindern von Natascha und Jochen, locker und professionell kredenzt wurde.
Ach ja, da war ja noch Etwas zu erledigen. „L-u-u-u-k-a-s!!!” Der Gnom der Herbstfahrten, der Affe, den Keiner so gerne haben will, musste ja auch noch ein neues Zuhause bekommen. Also tagte flugs das „kleine Kommitée” in Form eines Adhoc-Schnell-Standgerichtes und konnte sich in rasantem Tempo auf drei mögliche Kandidatinnen und Kandidaten einigen.
Noch wähnte sich ein Kandidat, wie auf den Bildern zu sehen, in Sicherheit. Die war aber trügerisch. Als ob Johannes Waindok es sich gewünscht hätte, brauchte der Laudator (oder 'Vollstrecker') sich nur kurz zur Seite zu wenden und den Arm leicht ausstrecken, um unter dem Schmunzeln und Gelächter der gesamten Tourschar die jährliche Auszeichnung zu überreichen. Aber Johannes braucht nicht allein zu darben, auch seinem Co-Pilot Günter „Pruckel” wurde die Ehre zuteil, den „Lukas 2012” würdevoll zu beherbergen.
Nachdem Eberhard sich mit einem kleinen Präsent beim Gastgeber bedankt hatte, ging ein äußerst gelungener Tag mit dem Eintauchen der Sonne am Horizont zu Ende. Schöner konnte es doch einfach nicht sein. Großes Dankeschön an Helga und Eberhard — das war mal wieder Spitze!
Text und Bilder © 23. September 2012 Wolfgang Hesse