„Mehr Meer und Seen sehen” war der Wunsch von fast sechzig Teilnehmern der diesjährigen Sommertour. Wie immer schon seit Jahren war bis zum vormittäglichen Treffen am 18. Juni beim internationalen Mühlenmuseum in Gifhorn lediglich der Ziel- und Hotelort Schwerin bekannt.
Einen ersten Einblick über die Ziele der Tour bekam die Crew mit dem von der Planungsgruppe Anja und Sönke Driller sowie Petra und Paul Staniek ausgegebenen Roadbook.
Pünktlich um 10:30 Uhr kam das Startsignal und der Tross setzte sich in kleineren und größeren Gruppen in Bewegung. Über die ehemalige DDR-Grenze bei Zicherie ging es über Klötze nach Fleetmark und vorbei am Arendsee bis zum ersten Pausenstopp im Café Salix am Gartower See im Biospärenreservat Elbtalaue. Nachdem sich Alle mit einem Picknick ausgiebig gestärkt hatten und leider das Wetter von sonnig auf bedeckt-frisch umschaltete, zog es uns weiter gen Nordosten.
Bei der Ortschaft Lenzen enterten wir in kleinen Gruppen die Fähre über die Elbe, um nach glücklich überstandener Wasserreise weiter Richtung Ludwigslust zu düsen. Dort konnt
– wer wollte – das Schloß Ludwigsburg draußen und drinnen (Saal und Eckzimmer) erkunden. Auch der Kaffee und Kuchen im alten Torhaus war zu diesem Zeitpunkt nicht zu verachten. Von dort aus war es dann letztendlich nur noch eine kurze Etappe bis zum Tourhotel „Arte” im Ortsteil Schwerin-Krebsförden. Mit einem leckeren Barbeque mit Fisch und Fleisch sowie herzlichen Gesprächen über Dies und Das und gelegentlich auch mal über die alten Gefährten konnte der erste Tourtag schön ausklingen.
Tag 2 der Tour war für eine Ausfahrt rund um Schwerin reserviert. Schlag 10 Uhr startete die mehr oder weniger ausgeschlafene Gruppe zügig vom Hotelparkplatz, um nach kurzer Strecke vor dem Eingang zum Schweriner Schloß zu einer Paradeaufstellung zu stoppen.
Für neunzig Minuten konnte das herrliche Anwesen nebst manierlich angelegten Gärten auf der idyllisch gelegenen Insel im Schweriner See besichtigt werden. Trotz steifer kühler Brise des sich ankündigenden Regenwetters nutzten viele Gäste der im Viertelstundentakt herbeieilenden Hochzeitspaare die Gelegenheit, den denkwürdigen Tag ihrer Lieben auch mit Fotos der aufgereihten Oldtimer auszuschmücken.
Nachdem wir dem bunten Hochzeitstreiben nicht mehr länger zusehen konnten, verließen wir Schwerin zu einem Trip weiter gen Norden über teils abenteuerliche Pflasterstraßen, die die Standfestigkeit und Bodenfreiheit der Fahrzeuge auf's Heftigste prüften. In mehr oder weniger kleinen oder großen Gruppen trudelten wir letztendlich in Wismar ein, um auf dem zentralen Marktplatz inmitten des Marktgeschehens und der lustwandelnden Touristenschar Etappenrast zu machen. Gut dass die Organisatoren im Vorfeld eine zeitliche Reservierung des Aufstellplatzes arrangiert hatten, so dass Alle zusammen parken konnten.
Um endlich Meer zu sehen, ging es weiter nördlich auf die Insel Poel, wo uns bereits Ingrid und Hinrich (Wulff) auf ihrem mitten auf der Insel idyllisch gelegenem Ferienhaus-Grundstück Seedorf Nr. 7 erwarteten. Flankiert von einem Trabant P70 Coupé, einem Skoda Kombi, einem zum Verkauf stehenden Güldner Traktor sowie einem alten und robust zusammen gezimmerten Jeep aus tschechischem (?) Militärbestand war ein großes Zelt aufgebaut und eine Mittagsversorgung mit deftigen und schmackhaften Suppen aus einer fahrbaren Militärküche vorgesehen. Nach diesem Müßiggang und mit guter Stärkung versehen, verließen wir am beginnenden Nachmittag diesen herrlichen Ort. Hauptsächlich über eine abwechslungsreiche Nebenstrecke mit schönen Alleen, durch
üppig grüne Wälder und entlang duftenden Wiesen (naja manchmal auch ganz schön arg übel riechenden Feldern) und durch hübsche Ortschaften zog es uns zurück nach Schwerin. Nach kurzer Erfrischung konnte das mehrgängige Abendmenü beginnen, in dessen Verlauf die traditionelle und berüchtigte Gnom-Verleihung mit viel Applaus und Lachen des Publikums vom „Komitee" vollzogen wurde. Diesmal ging der „Lucas” wegen mehrfacher Ignoranz von roten Ampeln an Richard, der ihm
wegen des denunziantenhaften Verhaltens der Mitreisenden ein mögliches kurzes Restleben durch Sprengung als Rache gegenüber den 'Petzen' androhte. Natascha wurde für ihre bislang unveröffentlichten jahrelangen Filmaufzeichnungen der Ausfahrten mit dem „Bosch” gewürdigt.
Relativ entspannt hieß es dann am nächsten Morgen um 10:30 Uhr „Gentlemen, start your engines!”. Ohne einige wenige Teilnehmer aus dem Hamburger und Ostholsteiner Raum wurde wieder Kurs auf die Elbe genommen und im Dömitzer Hafen Stopp für einen Lunch im Hafenrestaurant gemacht. Die Stimmung im Lokal war beim Eintreffen bereits gut, denn als Attraktion war eine Veranstaltung des Lauenburgers Shanty-Chors „Die Kielschweine" bereits in vollem Gange. Bei „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins” hielt das gute Essen den Einen oder Anderen nicht davon ab, lauthals singend und kräftig schunkelnd den Mittag zu genießen, obwohl es draußen wie aus Kübeln schüttete. Nach dem
einen oder anderen Trockenlegen der Fahrzeuge ging es dann über die B 248 gen Heimat. In Brome wurde noch überfallartig das Café an der Burg (bekannt durch das alljährliche mittelalterliche Burgfest) okkupiert und nach kurzweiliger Kaffeerunde hieß es dann endgültig „Danke für die grandiose Organisation", „Ade" und „Alles Gute bis zur nächsten Ausfahrt im Herbst 2010 oder im Sommer 2011" zu sagen.
Epilog: Angesichts des Sonnenscheins und gerade 27 °C beim Verfassen dieser Zeilen war es wirklich schade, dass die Tour wegen der „Schafskälte" mit der Hälfte der wahrlich nicht sommerlichen Temperaturen und häufigeren Regenschauern auskommen musste. Aber man kann leider nicht Alles haben!
© 25.06.2010 Wolfgang :-)
180 Bilder der Sommerausfahrt stehen in der Gallerie auf unserem Server bereit.
18.06.2010:
19.06.2010:
20.06.2010:
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